Schifffahrt

Die Erze wurden per Schiff auf der Vils, Naab und Donau über das Schwarze Meer bis in den Mittelmeerraum transportiert. In Amberg und Schmidmühlen befanden sich bedeutende Binnenhäfen. Die Fahrt auf Vils und Naab mittels sog. Plätten fand sonntags statt, da an jenem Tag die Hammerwerke ruhten und die Erzschiffe den Stauschwall an den Wehren nutzen konnten. Im Winter wurde nicht gefahren. Die Plätten waren 24 Meter lang, 3,30 Meter breit und 1,05 Meter tief.

Eigentümer der Schiffe waren bis 1614 die Schiffsmeister, ab 1614 die Stadt Amberg bzw. der Markt Schmidmühlen. 1757 gründete die kurbayerische Regierung ein Salzamt in Amberg und zwang die gesamte Schifffahrt unter staatliche Aufsicht. Der Wasserweg von Amberg nach Regensburg war 64 Kilometer lang. Sechs Schiffsleute reichten aus, um eine Fracht von 400 Zentnern innerhalb von 12 Stunden nach Regensburg zu bringen.

Flussaufwärts wurden andere Güter wie Salz, Wein und Getreide getreidelt. Die Bergfahrt dauerte vier Tage (Übernachtungen in Etterzhausen, Kallmünz und Ensdorf). Die Schiffe fuhren flussaufwärts im Schiffzug mit je vier Schiffen, die von 12 bis 16 Pferden gezogen wurden. An Personal waren für die „Afferfahrten“ außer den Reitern ein Schiffsmeister, der Kondukteur und 36 Mann erforderlich. Auch Unfälle sind dokumentiert. Es wird berichtet, dass der Schiffsmeister Jakob um 1480 „ein Schiff mit Eisen bei Ebenwiesen (…), ein Schiff bei Dietldorf, ein Schiff mit Getreide bei Heitzenhofen und ein Schiff mit Salz bei Schmidmühlen" versenkt hat.

Die Schifffahrt auf der Vils führte immer wieder zu erheblichen Konflikten zwischen Amberg und Schmidmühlen. Amberg konnte die angestrebte Monopolstellung jedoch nie erringen. Die Schifffahrt auf der Vils endete 1826.