Grubenfelder Leonie

Im Grubenfeld Leonie zwischen Auerbach und Degelsdorf begannen 1970 in 200 Meter Tiefe die Abteufarbeiten für den Schacht Leonie IV. Mit dem Beginn der Erzförderarbeiten aus der Grube Leonie starteten gleichzeitig die Stilllegungsarbeiten in der seit 1904 betriebenen Grube Maffei in Nitzlbuch. In der modernen Turmförderanlage wurden insgesamt rund 5,2 Millionen Tonnen Eisenerz abgebaut. Dieses Erz wurde per LKW zur Maxhütte Sulzbach-Rosenberg abgefahren. Mit der Anmeldung des Konkurses der Maxhütte im Jahr 1987 endete auch der Erzabbau in Auerbach – geschätzte 14 Millionen Tonnen des Bodenschatzes verblieben auf Leonie in der Erde. Die Grube Leonie war gleichzeitig auch die letzte fördernde Eisenerzgrube in Deutschland. Nach den Sicherungs- und Verwahrungsarbeiten (Abschalten der Pumpe, Verfüllung der Schächte, Abmauerung

der Stollen) konnten die Bruchfelder jahrzehntelang nicht betreten werden, so dass sich hier eine einmalige Tier- und Pflanzenwelt entwickelte. Das Gebiet wurde im Mai 1996 zum Naturschutzgebiet „Grubenfelder Leonie“, der Förderturm ist heute Teil eines Industriegebiets. Aktuell sind im Naturschutzgebiet ca. 570 Tier- und Pflanzenarten beheimatet, ca. 100 davon stehen auf der Roten Liste Bayerns. Im Jahr 2000 siedelte der Landesbund für Vogelschutz eine Herde Heckrinder - eine Rückzüchtung des ausgestorbenen Auerochsen, dem Wappentier und Namensgeber der Stadt Auerbach - an. Führungen im Naturschutzgebiet sind nach vorheriger Anmeldung bei Herrn Bernhard Moos, Tel. 09643-2058803, möglich.